18. Festival WOMEN IN JAZZ - AFRICAN SOUL

Blog Single

Der Jazz lebt auf den Festivalbühnen, in den Konzertsälen und Clubs und auf der Straße, trotz drei Jahre Corona. Eher im Gegenteil, der Jazz hat die neuen Möglichkeiten in den Gestaltungs- und Produktionsformen genutzt um neue Kommunikationsformen für die eigene, interne Verständigung zu erweitern und die Verbindung mit dem Publikum zu intensivieren. Das hier die oft jüngere und noch nicht etablierte weibliche Jazzszene vorangeht, haben das Festival WOMEN IN JAZZ in den vergangenen 17 Jahren und ganz besonders in den vergangenen drei Jahren das Projekt NEXT GENERATION WOMEN IN JAZZ dokumentiert. Jazz ist durch Jazzmusikerinnen offener geworden, die Jazzmusikerinnen überwinden die Stagnation, in dem sie die Verknüpfung mit anderen Musikgenres und Spielformen suchen und finden. Und Jazzmusikerinnen lassen das Jazzpublikum an ihren Ideen teilhaben.

Das Programm des 18. Festival WOMEN IN JAZZ wird die besondere Vielfalt des heutigen Jazzangebotes reflektieren, aber auch ganz besonders das musikalische Können und die leidenschaftliche Ausdrucksstärke der Jazzmusikerinnen auf den Festivalbühnen präsentieren.
Wie immer ist das Festivalprogramm international aufgestellt. Über unser Thema AFRICAN SOUL werden wir sehr von Emotionen geprägte Konzerte erleben und das Thema Migration in der Musik beleuchten.

Unter dem Titel AFRICAN SOUL gibt es eine Begegnung mit afrikanischen Jazzmusikerinnen. Die Künstlerinnen, die zum 18. Festival WOMEN IN JAZZ eingeladen sind, sind zumeist Nachfahren von nach Europa eingewanderten Afrikanerinnen und Afrikanern. Sie sind heute Teil der Gesellschaft der Länder, in denen Sie künstlerisch tätig sind. Ihre künstlerische Kreativität ist beeindruckend und ansteckend, sie bestimmen die Entwicklung ihrer gewählten Musikrichtung mit und sie werden als Teil der Musikszene ihrer neu gewählten Heimat verstanden. Das Festival präsentiert Künstlerinnen aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Ein Blick auf die Vielfalt des Jazz, der in einem Kontinent mit mehr als 50 Ländern und über eine Milliarde Einwohner ein fast unerschöpfliches Reservoir an musikalischen Traditionen und Einflüssen besitzt. Dabei ist die Musik afrikanischer Jazzmusikerinnen nie Selbstzweck, sondern Ausdruck von Lebensumständen oder Erfahrungen, die sie mit anderen teilen möchten. In diesem Sinne verstecken die Künstlerinnen in ihrer Musik nie ihre Gefühle und Gedanken, was sich oft in einer stark emotionalen Präsentation, egal ob im Vokal- oder auch Instrumentalbereich, dokumentiert.

Aus Frankreich begrüßen wir die in Angola geborene Drummerin und Sängerin Lucia de Cavalho und die Jazzschlagzeugerin Anne Paceo, die an der Elfenbeinkünste geboren wurde. Aus Deutschland kommt die Deutsche Jazzpreisträgerin 2022 Fola Dada. Ihr Vater stammt aus Nigeria, ihre Mutter aus Deutschland. Gleichfalls in Deutschland lebt die in Südafrika geborene Sängerin Thabilé. Die sudanesisch-italienische Sängerin Amira Kheir lebt in London und mit den beiden in Afrika geborenen Gästen Yeukai Makoni (voc) und Angie Amra Anderson (perc) präsentiert sich die 1969 mit Musikern aus Ghana und Nigeria gegründete Gruppe OSIBISA.

Darüber hinaus gibt es Konzerte mit namhaften Jazzmusikerinnen wie Dana Masters (US), Rebekka Bakken (NO), Zara McFarlane (GB) und Makiko Hirabayashi (JP/DK). Die UNI-BIGBAND HALLE feiert ihren 30. Geburtstag und auch das Projekt NEXT GENERATION WOMEN IN JAZZ wird mit Konzerten, Wettbewerb und Workshop fortgesetzt.
Tickets & alle Informationen ab 1. Dezember 2022 unter www.womeninjazz.de

Ulf Herden / Festivalleiter